Elise Fontane - jüngere Schwester von Theodor Fontane
Messerscharfer Verstand
Elise ist eine Frau mit großen Talenten: humorvoll und belesen, einfühlsam und wortgewandt. Sie weiß zu unterhalten und zu informieren. Vor allem aber besitzt sie einen messerscharfen Verstand. Theodor Fontane, der um 19 Jahre ältere Bruder und Taufpate von Elise, schätzt und nutzt die Begabung seiner Schwester vor allem für seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Immer wieder beauftragt er sie, vor Ort zu recherchieren und gibt ihr dabei konkrete Anweisungen, was sie herausfinden soll. So zieht sie für ihn Erkundigungen ein und liefert detaillierte Beschreibungen. Mit ihren Geschichten beflügelt sie die Phantasie ihres berühmten Bruders. Er greift ihre Vorschläge und Hinweise begeistert auf. Eine eigene schriftstellerische Tätigkeit strebt Elise nicht an und Theodor ermutigt sie auch nicht dazu.
Inspiration für große Literatur
Auch der spätere Literaturnobelpreisträger Paul Heyse profitiert von Elises Fähigkeiten. Die Idee zu seinem Buch „Der Roman der Stiftsdame“ geht auf einen gemeinsamen Besuch mit Theodor Fontane in Neuruppin im Jahr 1864 zurück. Bei dieser Gelegenheit erzählt Elise die Lebensgeschichte einer Frau und führt die beiden Schriftsteller auch zu den Orten des Geschehens. Zwanzig Jahre später verarbeitet Heyse die Informationen in seinem Roman. Elise Weber stirbt am 14. Juli 1923 in Berlin-Weißensee.
Quelle: www.frauenorte-brandenburg.de
Wer sich zu diesem Ort auf den Weg macht, wird viele engagierte Frauen und Männer in Mühlberg/Elbe kennenlernen können! Selbst heute gibt es dort, wo die FrauenOrte Tafel für Elise Fontane sichtbar ist, eine Apotheke und der Inhaber ist überaus interessiert an Frauengeschichte und sich seines Standortes und der Vergangenheit bewusst. Er weiß viel zu berichten.
Der FrauenOrt im Land Brandenburg befindet sich ganz im Süden des Bundeslandes, an der Elbe:
FrauenOrt Elise Fontane: Löwenapotheke, Altstädter Markt 3, 04931 Mühlberg/Elbe
Als Stadtführerin und Frauenbeauftragte des Kirchenkreises Potsdam liegt mir die Belebung der FrauenOrte sehr am Herzen. Die Tafeln machen Frauengeschichte, Lebenswege und Schicksale sichtbar. Vieles, das in Vergessenheit geraten ist, kann so ans Licht geholt werden. Auf der o.g. Webseite finden Sie weiterführende Informationen und ich stehe gern mit meinem Erfahrungsschatz zur Verfügung.
Dörthe Kuhlmey, info@potsdam-stadtfuehrung.de